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Breaking: Ein Tanzstil auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2024
Seit den Straßen von New York in den 1970er Jahren bis hin zur olympischen Bühne in Paris 2024 hat Breakdance, auch als Breaking bekannt, eine bemerkenswerte Reise durch die Hip-Hop-Kultur gemacht. Der Ursprung des Breakings liegt in der urbanen Tanzszene der Bronx, wo schwarze und puertoricanische Jugendliche in Tanzcrews gegeneinander antraten und den Weg für eine weltweit beliebte Kunstform ebneten.
Die Aufnahme des Breakings in das olympische Programm für die Spiele in Paris 2024 markiert einen bedeutenden Meilenstein. Diese Entscheidung wurde nach einer über 25-jährigen Entwicklung und verschiedenen Initiativen getroffen, die erstmals in den 1990er Jahren durch Michael Holman, Manager der New York City Breakers, und Gastgeber der TV-Show "Graffiti Rock" ins Gespräch kamen.
Der Weg zu Olympia: Kontroverse Grundsatzfragen und Einigung im Bewertungssystem
Innerhalb der Breaking-Szene wird bis heute über die Olympiateilnahme kontrovers diskutiert. Fragen wie künstlerischer Ausdruck versus Hochleistungssport, Style versus Power, und die Rolle von Nationalteams gegenüber dem ursprünglichen Hip-Hop-Ansatz stehen im Mittelpunkt dieser Diskussionen. Trotz dieser Uneinigkeiten hat die Community im Laufe der Jahre einen Konsens im Bewertungssystem gefunden. Unter der Leitung von Szene-Legenden wie Storm und Renegade wurde ein Judging-System entwickelt, das Faktoren wie Musikalität, Kreativität und Athletik berücksichtigt.
Hohe Hürden bei der Qualifikation: Olympischer Traum für B-Girls und B-Boys
Die Qualifikation für die Olympischen Spiele ist anspruchsvoll und umfasst verschiedene Schritte. Insgesamt werden 32 Athleten (16 B-Boys und 16 B-Girls) um die ersten olympischen Medaillen im Breaking kämpfen. Frankreich als Gastgeber hat feste Plätze sicher, während andere Nationen ihre Quoten in Olympischen Qualifikationswettbewerben als Team gewinnen müssen. Die Champions der WDSF-Weltmeisterschaft 2023 erhalten direkte Startplätze, und die übrigen 28 Plätze werden in kontinentalen Qualifikationswettbewerben im Frühjahr 2024 vergeben.
Teilnehmerzahl und Altersbeschränkung:
Insgesamt werden 32 Athleten am Breaking-Wettbewerb teilnehmen, darunter 16 B-Boys und 16 B-Girls. Jedes Nationale Olympische Komitee (NOK) kann maximal vier Athleten (zwei pro Geschlecht) entsenden. Frankreich als Gastgeber hat zwei gesicherte Plätze (einen pro Geschlecht), und die Dreierkommission wird vier Universalitätsplätze vergeben, basierend auf den Ergebnissen der Olympischen Qualifikationswettbewerbe (OQS). Es ist zu beachten, dass die B-Boys und B-Girls am oder vor dem 31. Dezember 2008 geboren sein müssen.
Qualifikationswege:
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Weltmeisterschaft 2023: Die Gewinner der WDSF-Weltmeisterschaft 2023 in Belgien qualifizieren sich direkt für die Olympischen Spiele.
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Kontinentale Spiele/Kontinentalmeisterschaften: Zehn Athleten pro Geschlecht erhalten ihre Qualifikation von den kontinentalen Spielen oder kontinentalen Meisterschaften ihrer Regionen. Die besten B-Boy und B-Girl bei den entsprechenden Veranstaltungen qualifizieren sich für die Spiele.
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Olympische Qualifikationsserie (OQS): Von März bis Juni 2024 findet die OQS statt, bei der die letzten 14 verfügbaren Quotenplätze (sieben pro Geschlecht) vergeben werden.
Breaking-Wettbewerbe in Paris 2024:
Die Breaking-Wettbewerbe werden am 9. und 10. August 2024 auf der Place de la Concorde stattfinden. Es wird einen Einzelwettbewerb für Herren und einen für Damen geben, bei dem jeweils 16 B-Boys und 16 B-Girls in direkten Einzelkämpfen um den Einzug in die nächsten Runden oder das Finale für die Goldmedaille kämpfen.
Athleten im Fokus:
Historisch gesehen führen die USA, Japan und Frankreich im Breaking, aber auch andere Länder haben starke Athleten. Einige herausragende B-Girls sind Ayumi (Japan), Madmax (Belgien), Sunny (USA) und Paulina (Polen), während B-Boys wie Victor (USA), Phil Wizard (Kanada) und Luan (Brasilien) zu den Top-Athleten gehören.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Informationen auf dem Stand von August 2022 basieren und Änderungen möglich sind. Um stets aktuell informiert zu sein, wird empfohlen, offizielle Mitteilungen der World DanceSport Federation (WDSF) und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zu verfolgen.
Kunst und Kultur im Breakdance: Die Balance zwischen Athletik und Ausdruck
Die Debatte über den athletischen Ansatz im Breakdance wirft die Frage auf, ob Kunst und Kultur im Schatten von Hochleistungssport und Bewertungssystemen stehen. Einige Athleten sind jedoch auch der Ansicht, dass Kunst und Kultur nicht zu kurz kommen, sondern durch die körperliche Fitness und neue Trainingsformen sogar gefördert werden können. Diese Entwicklung wird als Chance gesehen, den künstlerischen Ansatz weiterhin zu bewahren und für zukünftige Generationen zu sichern.
Insgesamt steht das Breaking vor einer aufregenden Zukunft, die es von den Straßen New Yorks zu den olympischen Arenen gebracht hat. Die Herausforderungen der Qualifikation und die Diskussionen über Kunst versus Sport machen diesen Weg zu einem faszinierenden Kapitel in der Geschichte des Breakdance. Paris 2024 wird nicht nur die Bühne für spektakuläre Wettkämpfe, sondern auch für die Anerkennung und Integration dieser einzigartigen Kunstform auf höchster sportlicher Ebene sein.
Olympische Spiele 2024 in Paris - Wichtige Infos:
Die Olympischen Spiele 2024 finden in Paris vom 26. Juli bis 11. August statt. Dies wird das dritte Mal sein, dass Frankreichs Hauptstadt Gastgeber ist, nach 1900 und 1924. Der Breaking-Wettbewerb wird am 9. und 10. August auf der Place de la Concorde ausgetragen.
Die Paralympics folgen vom 28. August bis 8. September 2024. Tickets für die Olympischen Spiele können ausschließlich über die offizielle Website erworben werden, wobei der Verkauf für die Paralympics am 9. Oktober begann.
Es werden rund 10 Millionen Eintrittskarten angeboten, und die Teilnehmerzahl wird voraussichtlich bei etwa 11.200 Sportlerinnen und Sportlern liegen. In Paris werden in 32 Sportarten Medaillen vergeben, darunter das neu eingeführte Breaking. Die Spiele versprechen eine spektakuläre Veranstaltung zu werden, sowohl für die Athleten als auch für die Zuschauer, und brechen mit einigen Traditionen, wie der Eröffnung auf der Seine und einer Parade für die Medaillengewinner.
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